Diese Frage stellte sich uns, als wir das Ergebnis des IQ-Tests unseres Sohnes in den Händen hielten. Er war kein motivierter Hochleister, der sich gerne mit neuen Aufgaben füttern ließ. Vielmehr hatten wir schon einige Stunden in Kita und Grundschule verbracht, weil sein Verhalten auffällig und schwierig war.
Mit der Erkenntnis über die bestehende Hochbegabung hatten wir für kurze Zeit die Hoffnung, den Schlüssel zu all den bestehenden Problemen gefunden zu haben. Allerdings stellte sich sehr schnell heraus, dass das Wissen und häufig auch das Interesse zum Thema "Hochbegabung bei Kindern" weder bei Lehrern, noch bei Freunden, Verwandten oder anderen Eltern besonders ausgeprägt war.
Ich begann mich mehr und mehr in das Thema einzulesen. Mich faszinierte das Potenzial, das offensichtlich in diesen schlauen kleinen Köpfen vorhanden war. Gleichzeitig war ich entsetzt, dass diese Kinder so häufig negativ auffallen, weil offensichtlich das Umfeld auf ihre Bedürfnisse überhaupt nicht eingestellt ist.
Mein Schlüsselerlebnis hatte ich 2019 bei einem DGhK-Familienwochenende (Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind), wo mein Sohn erstmals mit anderen hochbegabten Kindern zusammen traf. Es berührte mich sehr zu sehen, wie verändert und frei er sich unter seinesgleichen verhielt. Ich musste etwas tun, um diese Kinder zu unterstützen!
Noch im gleichen Jahr absolvierte ich die Ausbildung zum Begabungspädagogen.
2020 begann ich meine Ausbildung zur psychologischen Beraterin für Hochsensibilität und Hochbegabung, die ich im März 2021 beendete. Danach absolvierte ich bis Dezember 2021 die Ausbildung zum ECHA-Coach (Specialist in coaching the gifted) am Institut für Begabungsforschung in Münster.