Hoch² | Stephanie Hirsch

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Hochbegabt – was heißt das eigentlich?

Unter Hochbegabung versteht man eine weit über dem Durchschnitt liegende intellektuelle Begabung eines Menschen. Dabei ist ein Intelligenzquotient von 130 als Grenzwert das entsprechende Kriterium. Hochbegabte sind selten, sie machen nur gut 2% der Bevölkerung aus.


Von einem hochbegabten Kind hört und liest man in der Regel nur, wenn z. B. ein 8-Jähriger sein Abitur gemacht hat, um danach an einer renommierten Universität in Israel Biotechnologie und Medizin zu studieren. Nur sind diese „Wunderkinder“ die absolute Ausnahme und keinesfalls beispielhaft für die Eigenschaften und die Entwicklung eines hochbegabten Kindes.

In der Gesellschaft hält sich allerdings immer noch hartnäckig der Mythos, dass Hochbegabung mit Hochleistung gleich zu setzen ist. Darüber hinaus handelt es sich fast um ein Tabu-Thema, das bei vielen Menschen negative Reaktionen auslöst, häufig sogar Ablehnung.


Dabei ist die Hochbegabung ein Potenzial, hohe Leistung erbringen zu können. Zur optimalen Potenzialentfaltung bedarf es einer entsprechenden Förderung und einer passenden Umgebung für die hoch²-Kinder. Nur so kann sich im besten Fall eine besondere Leistung entwickeln. Also eigentlich ein positives Merkmal, dem man sich engagiert widmen sollte.


Selbst wenn der Verdacht oder sogar die Bestätigung einer Hochbegabung bereits vorliegt, lässt man sich als Eltern ganz schnell wieder verunsichern. Wahrscheinlich ist doch gar nichts daran, an der Vermutung der Hochbegabung. Vielleicht ist es doch eher AD(H)S, denn oftmals sind die Reaktionen der Kinder ja wirklich impulsiv und wirken nicht klug und durchdacht.


Doch was sind die Merkmale der hochbegabten Kinder, was macht sie wirklich aus?


Hochbegabte denken komplex, in großen übergeordneten Zusammenhängen. Sie steigen in Denkprozesse ein, wo Andere aufhören. Hoch²-Kinder (hinter-)fragen tiefgründig.


Das Leben mit hochbegabten Kindern ist nicht immer einfach. Häufig hilft der positive Einfluss von Familie durch emotionale Zuwendung und Bestärkung, sowie genügend kognitive Anreize und Erfolgserlebnisse z. B. bei gemeinsamen Aktivitäten. Ein Patentrezept dafür, was ein hochbegabtes Kind braucht oder wovor man es schützen muss, gibt es allerdings nicht.

Ich habe zu diesem Thema einen tollen Artikel von Stephanie S. Tolan gefunden, der von Bettina Zydatiß ins Deutsche übersetzt wurde. Ich freue mich sehr, dass Frau Zydatiß ihr Einverständnis gegeben hat, den Link zu diesem Artikel auf meiner Homepage zu verwenden.


In diesem Artikel ist wunderbar dargestellt, warum es so wichtig ist, dass es diese Kinder gibt, und zwar genauso, wie sie sind!


https://www.berliner-begabten-beratung.de/wp-content/uploads/Begabten-Beratung_Ist-es-ein-Gepard.pdf



Hochsensibilität – wenn die Sinne das Nervensystem überfordern!

Das Nervensystem von hochsensiblen Kindern reagiert schon auf kleine Reize und Informationen stärker, als das anderer Kinder. Dadurch sieht, hört, riecht und fühlt es körperlich und auch emotional viel mehr, stärker und intensiver als seine nicht hochsensiblen Altersgenossen. Dein hoch²-Kind ist oftmals sehr schnell genervt von lärmenden Klassenkameraden. Oder es reagiert mit ständigem Kratzen, weil das Etikett im Pulli stört. Manche Hochsensible können auch bestimmte Gerüche nicht ertragen oder ekeln sich vor einigen Lebensmitteln.


Warum ist das so?

Das Nervensystem der meisten Menschen besitzt eine Art Filter, der wichtige von unwichtigen Informationen trennt. Bei hoch²-Kindern ist dieser Filter sehr durchlässig, deshalb sind sie wahre Vielfühler. Kein Wunder also, dass hier das Gehirn schneller überfordert ist. So kann aus einem friedlichen Kind innerhalb von Sekunden ein kleines Rumpelstilzchen werden. Ebenso typisch wie aggressives Verhalten ist allerdings auch der Rückzug bei einer Reizüberflutung. Für das Umfeld sind beide Reaktionen meist nur schwer nachzuvollziehen.


Das Phänomen der Hochsensibilität ist nicht neu, bereits im 19. Jahrhundert wurde das Buch „Der sensitive Mensch“ veröffentlicht. Die US-amerikanische Psychologin Elaine Aron hat seit den 1990er-Jahren mit ihren Büchern „Sind Sie hochsensibel?“ und „Das hochsensible Kind“ den Begriff der Hochsensibilität geprägt. Seitdem taucht das Thema immer häufiger auf. Ein Grund hierfür ist wahrscheinlich unsere mittlerweile sehr schnelle, laute und auch bunte Welt. Mit dieser Reizüberflutung kommen hochsensible Menschen jeden Alters schlecht klar. Man geht davon aus, dass ca. 15-20% der Menschen die typischen Merkmale einer Hochsensibilität besitzen.

Das Leben mit hochsensiblen Kindern ist nicht immer einfach. Häufig helfen aber Rituale und feste Strukturen mit ausreichend Ruhepausen im Alltag, eine für unsere hoch²-Kinder oft chaotische Welt zu ordnen. Ein Patentrezept dafür, was ein hochsensibles Kind braucht oder wovor man es schützen muss, gibt es allerdings nicht.

Vertraue deinem Bauchgefühl: Du bist der beste Experte für Dein Kind und Du wirst mit der Zeit herausfinden, was Deinem Kind und auch Dir selbst guttut.



Denke immer daran, dass Hochsensibilität auch eine Gabe ist. Es bedeutet zwar, dass unsere Kinder einerseits durch die Fülle und Stärke von Wahrnehmungen schneller als andere überfordert sind. Andererseits besitzen hochsensible Kinder aber auch besondere Fähigkeiten.


Viele von ihnen sind besonders empathisch und durch ihre mitfühlende Art als Vertraute oder Freunde sehr geschätzt. Kreativ, fantasie- und ideenreich sowie aufmerksam – auch das sind Eigenschaften, die wir bei vielen hochsensiblen Kindern finden. Sie sind sehr tiefgründig und denken viel über die Welt nach. Mit ihren Gedankengängen überraschen und faszinieren sie deshalb oft Familie und Umfeld.






 
 
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